Wem gehört unsere Stadt? Unsere Krankenhäuser jedenfalls gehören in öffentliche Hand.

Nach dem Beschluss, dass in Dudweiler das Krankenhaus der Caritas geschlossen werden soll, geht es nun auch dem Evangelischen Krankenhaus in St. Johann an den Kragen. Der Träger – die Kreuznacher Diakonie – wird die Klinik schließen.

Wir LINKE sagen: Das traditionsreiche Ev. Krankenhaus in der Saarbrücker Innenstadt darf nicht schließen. Es kann nicht angehen, dass kirchliche Träger entscheiden, ob ein Krankenhaus betrieben wird oder nicht. Krankenhäuser sind ein zentraler Baustein öffentlicher Daseinsvorsorge und keine Einrichtung, die sich wirtschaftlich rechnen muss.

Aus Sicht der Linken gehören alle Krankenhäuser vollständig in öffentliche Hand. Weder private Kapitalgesellschaften noch kirchliche Träger haben in diesem Segment des Gesundheitswesens etwas zu suchen.

Wir fordern die Landeshauptstadt und die Landesregierung auf, die Krankenhäuser weiterzubetreiben. Grundlage dafür könnte das Konzept von Verdi bieten, welches ein landesweites Verbundkrankenhaus vorschlägt. Damit könnten Verwaltungs- und Versorgungsaufgaben vereinfacht werden. Das medizinische Angebot in der Fläche aber vollständig erhalten bleiben.

Für die Versorgung der Menschen in der Saarbrücker Innenstadt ist das ev. Krankenhaus sehr wichtig. Die Schließung dieses Standortes ist genauso ein Fehler, wie die Schließung der Klinik in Dudweiler. Für viele Patienten ist es auch keine Alternative, wenn es in Sulzbach, in Völklingen je eins und in der Landeshauptstadt zwei weitere Krankenhäuser gibt. Wer schon einmal versucht hat, einen OP-Termin zu bekommen oder auf die Hilfe der Notaufnahme angewiesen war, weiß welche Wartezeiten den Alltag bestimmen. Klinikschließungen schaffen hier keine Abhilfe, ganz im Gegenteil.

Gerade die Corona-Pandemie hat allen gezeigt, dass Krankenhausbetten schnell belegt sein können. Durch die beiden Krankenhausschließungen in Dudweiler und St. Johann, die nicht die ersten Schließungen in der Landeshauptstadt Saarbrücken sind, besteht die Gefahr, dass bei vergleichbaren Ereignissen wir der Corona-Pandemie es wieder zu Engpässen bei der stationären medizinischen Versorgung kommen kann.

Und im Übrigen: Eine hohe Krankenhausdichte ist auch ein Stadtortvorteil und nicht nur ein Kostenfaktor. Für andere Sachen wie ein Fußballstadion wird auch viel Geld ausgegeben.