Saarbrücker Innenstadt: Linksfraktion stellt kritische Fragen

In den letzten Jahren scheint es in Saarbrücken leider Usus zu werden, Projekte ohne ernstzunehmende Bürgerbeteiligung an den Betroffenen vorbeizupeitschen. Die geplante Erweiterung der Fußgängerzone über die Katholisch-Kirch-Straße wäre ein aktuelles Beispiel. Seien wir ehrlich: wer den viel beschworenen „Bürgerdialog“ auf eine einsame Videokonferenz reduziert, will die Meinung der Anwohner und Geschäftsbetreiber doch gar nicht so genau wissen. Der Oberbürgermeister will laut seiner eigenen Aussage „dass der Aufenthalt am und um den Markt noch angenehmer wird für die Menschen.“

In diesem Fall schlagen wir vor, zunächst die bereits vor Jahren beschlossenen Maßnahmen umzusetzen, anstatt übereilt einen neuen Plan aus dem Ärmel zu schütteln. Hier werden längst bestehende Baulückenkonzepte torpediert und mindestens ein Geschäft in seiner Existenz bedroht. Das schafft in erster Linie keinen Mehrwert für Besucher Anwohner und Geschäftsbetreiber, sondern für Immobilienmakler!

Zumal dieses Projekt bereits jetzt mit einer knappen Million kalkuliert ist, und niemand glaubt angesichts der momentanen Inflation ernsthaft, dass es dabei bleiben wird. Und auf die zahlreichen Probleme hingewiesen, die sich für die Anwohner bei der Durchfahrt ergeben werden (von Feuerwehr und Rettungswagen einmal abgesehen) antwortet die Verwaltung allen Ernstes mit „Da haben wir keine bessere Lösung gefunden!“ Wenn das ab sofort der Maßstab für die Verwaltungsarbeit sein soll, können wir uns in den nächsten Jahren auf kuriose „Lösungen“ gefasst machen.