Aktuelle Entwicklung an der Johanneskirche: Wir brauchen Armutsbekämpfung und keine Armenverdrängung!

Anlässlich des Abrisses der Haltstellenhäuschen an der Johanneskirche kritisieren wir als Linksjugend ['solid] Saarbrücken den Umgang der Stadtpolitik mit prekarisierten Menschen im öffentlichen Raum. Uwe Conradt und seine Koalition setzen politisch nur auf die Verdrängung der Probleme. Anstatt nachhaltig Armut zu bekämpfen, bekämpft man lieber die Armen.

Die angekündigte Ausweichunterkunft am Bruder-Konrad-Haus stellt hierbei für uns aus zwei Gründen keine gute Lösung dar: Zum einen ist es ein schlechter Witz, dass man zuerst auf Vertreibung der Menschen setzt, während der Ausweichplatz noch nicht fertig gestellt ist, sondern sich erst in einer Planungsphase befindet, und zum anderen geht es offenbar darum, die Innenstadt frei zu halten von Menschen, die von Obdachlosigkeit betroffen sind. Uwe Conradt redet davon, er wolle die Innenstadt zu einem Ort für alle machen, aber damit sind offenbar nur Menschen, die seiner gesellschaftlichen Norm entsprechen, gemeint.

Auch die Einrichtung neuerer kleinerer Haltehäuschen mit schmalen Sitzbänken kritisieren wir. Viele Bänke sind jetzt schon für Menschen mit Behinderung, adipöse Menschen oder auch für Senior:innen überhaupt nicht geeignet. Anstatt das Problem städtebaulich anzugehen, will man jetzt immer mehr solcher Bänke anschaffen, auf denen kaum jemand sitzen kann. Ganz abgesehen davon ist der Abriss eines funktionierenden Haltehäuschens und die Ersetzung durch ein neues eine eklatante Verschwendung von städtischen Geldern.

Wir fordern eine soziale Stadtentwicklungspolitik und einen Masterplan zur Armutsbekämpfung. Außerdem unterstützen wir als Linksjugend die Forderungen der Stadtratsfraktion DIE LINKE nach einer Aufwertung des bewährten Haltepunkts im Viertel und mehr Personal in der aufsuchenden Sozialarbeit.